Ich bündele eine Vielzahl von Köpfen zu Quadern oder Würfeln. Die einen recken ihre Gesichter der Welt entgegen, andere sind fest in ihren Kubus gepresst – wie die Eier in der Schachtel.
Ich türme Janusköpfe übereinander. Die Türme werden immer höher, ich steigere das gefundene Bild ins Monumentale. Das reicht mir aber noch nicht. Teilweise vergolde ich sie – sie sollen auch schön aussehen und verführen. Ich umwickele sie mit irritierenden, bizarren Gebilden aus gegossenem Metall – oder aus Polyester, belegt mit Aluminium. Manche dieser Objekte wirken abstoßend, andere glänzen sehr schön im Licht.
Im Radio hörte ich folgenden Satz: „Die Welt wird sich an das Klonen von Menschen gewöhnen müssen.“ (Panayotis Zavos). Müssen wir das? Wer behält die Oberhand: die seriöse Wissenschaft, die Krankheiten überwinden will, oder unsere Gesellschaft der oberflächlichen Eitelkeiten, mit ihrem Wunsch nach ewig währender Makellosigkeit. Die Möglichkeit besteht, dass die Vision des Michel Houellebecq Realität werden wird: die Menschheit gefangen in einer endlosen Schleife sich in Ihrem Wollen und Tun ständig wiederholender Existenzen, deren Individualität längst verloren ist.
Marcus Golter, 2007